Luftschutzzelle wird bei Abrißarbeiten an der Freiberger Straße gefunden.
Die für bis zu drei Leute ausgelegte Luftschutzzellen
hatte folgende Aufgaben: Sie dienten der gesicherten Beobachtung von
Bombenabwurfgebieten von erhöhten Standpunkten aus. Durch die Sehschlitze
wurden die Bombeneinschläge und Detonationen gezählt und registriert mit dem
Ziel, sofort nach Entwarnung möglichst schnell Bomben mit Langzeitzünder oder
Blindgänger zu finden und unschädlich zu machen. Die Zellen wurden außerdem an
wichtigen Schaltpunkten der Kriegswirtschaft eingesetzt, um eine Notbelegschaft
so lange die Prozesse steuern zu lassen, bis dort die ersten Bomben fielen. „Im
letzten Augenblick“ suchten dann die Betroffenen durch die mit Leuchtfarbe
kenntlich gemachte Tür Zuflucht in dem kleinen Raum von 0,97 qm Grundfläche und
1,76 m Höhe. Besonders betraf dies solche Prozesse, die ohne Bombeneinwirkung
nach Entwarnung nicht einfach wieder zugeschaltet werden konnten. So standen
solche Bunker im Stahlwerk an Schmelzöfen und Walzstraßen, im Glaswerk bei der
Glasminenproduktion, bei Kesselhäusern, an Rangierbahnhöfen. Drei solcher
Luftschutzzellen wurden bislang in Freital gefunden und stehen jetzt im
Militärhistorischen Museum in Dresden.
Vielleicht diente diese aber auch nur als privater Schutzbunker, da der Fundort für Beobachtungsaufgaben ungeeignet ist.
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