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Die Sanierung der Talsperre Klingenberg war die größte Baustelle im Osterzgebirge, seit dem
Bau der Autobahn A17. Die Sanierung erstreckte sich über den Zeitraum von acht Jahren (2005
bis 2013). Dabei hat der Freistaat Sachsen rund 85 Millionen Euro in die Anlage investiert. Die
1914 in Betrieb genommene Talsperre wurde erstmalig saniert. Dazu musste sie komplett ge-
leert werden, um die Staumauer zu sanieren. Durch das Jahrhunderthochwasser in 2002 wurde
die Vorsperre zerstört, der Überlauf und die 150 Meter lange Kaskaden mit sieben Gefällestu-
fen stark beschädigt. Der Überlauf war für 86 Kubikmeter Wasser pro Sekunde bemessen. In
Maximum rauschten allerdings 160 Kubikmeter darüber. Aus diesem Grund wurde er nun für
die doppelte Ablaufmenge ausgelegt. Zudem kann der für die Sanierung gebaute Wasserstollen
von 3,3 Kilometer Länge, der zunächst als Ersatzwasserleitung von der Vorsperre bis zum Was-
serwerk diente, jetzt zur Entlastung bei Hochwasser genutzt werden. Er kann bis zu 30 Kubik-
meter Wasser pro Sekunde aus der Vorsperre aufnehmen und an der Talsperre vorbei in deren
Unterlauf leiten. Zudem wurde der Hochwasserrückhalteraum im See auf knapp zwei Millionen
Kubikmeter erweitert. Ein Achtel des Stauraums muss für den Fall von Hochwasser frei gehalten
werden. Ursprünglich sollte die Talsperre am 3. Juni 2013 übergeben werden. Aber dann kam
erneut ein Hochwasser und der Termin musste verständlicher Weise verschoben werden.
Weil bei der Sanierung der Talsperrenmauer die Vorgaben des Denkmalschutzes beachtet wur-
den, sieht die Staumauer fast aus wie 1914, als sie fertiggestellt wurde. Die neuen Mauerkro-
nensteine heben sich allerding ab und passen nicht so richtig in das Gesamtbild.
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